Von der Schultersteife sind vor allem Patienten im mittleren Lebensalter, zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr betroffen.
- Lange Ruhigstellung nach einem Unfall
- Auch kleine Unfälle mit zunächst Bewegungsschmerz der Schulter
- Stoffwechselerkrankungen führen gehäuft zu einer Schultersteife
- Zuckerkrankheit [Diabetes mellitus]
- Schilddrüsenfunktionsstörung
- Fettstoffwechselstörung
- Fibrose der Handfläche [Morbus Dupuytren]
- Schmerzhafter Halswirbelsäulenverschleiß [degeneratives Halswirbelsyndrom]
- Schmerzen in der Schulter durch
- Kalkschulter [Tendinosis calcarea]
- Engpasssyndrom der Schulter [Impingement der Schulter]
- Rotatorenmanschettenläsion
- Ohne erkennbaren eigentlichen Auslöser [idiopathisch]
Die Dauer des Krankheitsverlaufes und insbesondere wann das dritte „Heilungsstadium“ erreicht wird, ist nicht mit Sicherheit vorherzusagen. Die Krankheitsverläufe sind sehr unterschiedlich. Einige Patienten zeigen bereits schon ca. 1 Jahr nach Beginn der Erkrankung bereits eine deutliche Besserung der Schulterbeweglichkeit. Andere zeigen auch nach 3 Jahren nur eine geringfügigere Besserung der Beweglichkeit.
- In der ersten Phase die Initial- oder auch Entzündungsphase genannt wird stehen vor allem zunehmende Schmerzen im Schultergelenk im Vordergrund. Oftmals beginnen die Beschwerden spontan ohne festzustellenden Auslöser. Mit zunehmenden Beschwerden treten auch Ruhe- und vor allem nächtliche Schmerzen auf.
- In der zweiten Phase auch Einsteifungsphase genannt klingen die Beschwerden oftmals wieder langsam ab. Jetzt kommt es zu einer zunehmenden Bewegungseinschränkung im Schultergelenk. Diese wird zu Beginn oftmals gar nicht richtig wahrgenommen, da aufgrund der Beschwerden der Arm noch geschont wird. Aber insbesondere die Außwärtsdrehung [Außenrotation] und das Abspreizen [Abduktion] des Arms sind oftmals bereits erheblich eingeschränkt. Nachfolgend wird auch die Beweglichkeit für die Einwärtsdrehung [Innenrotation] und das nach vorne Heben [Flexion] des Arms schlechter. Da die Einsteifung zunächst gut über die Schulterblattbeweglichkeit kompensiert werden kann kommen Patienten leider zu selten aufgrund der Schmerzen zum Arzt und haben selbst das fast vollständig eingesteifte Schultergelenk noch nicht richtig wahrgenommen.
- In der dritten und letzten Phase kommt es zu einer Besserung der Beweglichkeit. Schmerzen sind in dieser Phase nur geringfügig oder gar nicht mehr vorhanden. Nach und nach kommt die Beweglichkeit im Schultergelenk wieder zurück. Das jedoch die vollständige Beweglichkeit wie vor Beginn der Erkrankung wieder erreicht wird ist selten der Fall.
- Konservative Therapie:
- Physikalische Therapie mit Kältetherapie [Kryotherapie], Bewegungsbad
- Kinesio-Taping in der Frühphase
- Medikamentöse Therapie mit sog. NSAR (antiphlogistische Schmerzmittel wie Ibuprofen und Diclofenac), Cortisontherapie
- Lokale Cortisonspritzen [Injektionstherapie]
- Kortisonstufentherapie (Tabletten in absteigender Dosierung) für 3 bis 6 Wochen
- Bestrahlungstherapie [Radiatio]
- operative Therapie
- Gezieltes arthroskopisches Lösung der Kapsel
- Gewaltsames Lösung der Schultersteife in Narkose (Narkosemobilisation) sollte nicht mehr durchgeführt werden. Es birgt zu große Gefahren einer Kapsel, Gelenklippen oder Sehnenläsion. Ferner sind laut Literatur auch Knochenbrüche unter der Narkosemobilisation vorgekommen.