Konservative Therapie
Cortisoninjektion
Die Cortison-Injektionstherapie kann einen günstigen Einfluß haben auf:
- Arthrose (Verschleiß des Knie-, Hüft-, Schulter- oder sonstiger Gelenke)
- Arthritis(Entzündung des Knie-, Hüft-, Schulter- oder sonstiger Gelenke)
- Bursitis subacromialis (Schleimbeutelreizung bei Engpasssyndrom der Schulter oder auch bei Kalkschulter)
- Tennisarm
- Fersensporn
Beschreibung:
Entzündungen im Schultergelenk und den Schleimbeuteln können verschiedene Ursachen haben. Allen gemeinsam ist oft eine schmerzbedingte Bewegungseinschränkung des Schultergelenkes. Da das Schultergelenk sehr frühzeitig und nachhaltig mit einer Bewegungseinschränkung auf die schmerzbedingte Schonung reagiert, ist die direkte Injektion (Spritze) von einem Betäubungsmittel (Anästhetikum) und/oder Glucocorticoid (Cortisons) ein, häufig auch vom Hausarzt angewandtes, Mittel um einer Schultersteife vorzubeugen.
Im Allgemeinen ist eine einzelne Injektionen ausreichend. Gelegentlich wird jedoch eine weitere Spritze nach 2-3 Wochen benötigt. Es sollten aber auf keinen Fall mehr als drei Spritzen pro Gelenk/Bereich pro Jahr erfolgen.
Technik:
Cortison kann sowohl als Tabletten oder als Spritzen [Injektion] verabreicht werden. Die Tablettengabe wirkt systemisch, das heißt im gesamten Körper und sollte nach höherer Dosis oder längerer Anwendung in den meisten Fällen ausgeschlichen, das bedeutet langsam reduzierend beendet werden, da es bei einem abrupten Ende der Therapie zu heftigen Folgeerkrankungen führen kann. Die Injektion von Cortison erfolgt als Stoßtherapie in irgendeinen Muskel oder als lokale Therapie an den Ort, wo die Wirkung gewünscht wird. Bei letzterer Gabe werden als Cortison in der Regel sogenannte Kristallsuspensionen verwendet. Bei diesen liegt der Wirkstoff in einer alkoholischen Lösung in Form winziger Kristalle (< 10 μm Durchmesser) vor. Sie zersetzen sich im Gewebe nur langsam und wirken so über einen längeren Zeitraum (zumeist 14-21Tage). Sie wirken meist 25-30 fach entzündungshemmender als das körpereigene Cortisol.
Wirkung:
Die „Langzeitwirkung“ des kristallodien Cortisons sorgt für länger anhaltende Schmerzfreiheit. Im Idealfall durchbricht die Cortisongabe die Entzündung und verschafft somit eine über die eigentliche Wirkzeit hinausgehende Schmerzreduzierung. Es besteht jedoch die Gefahr, dass die Linderung der Schmerzen zu einem erhöhten Aktivitätsgrad führt und die Beschwerden rasch wiederkommen. Ferner kann es am Ort der Injektion durch die Wirkung des Cortisons zu einer Schwächung von Sehnen kommen, was in der Folge einen schneller auftretenden oder verstärkten Riß von Sehnen nach sich ziehen kann. Aus dem Grunde sollte bei Sehnenrissen (z.B. Rotatorenmanschettenruptur) keine Cortisongabe erfolgen.
Der körpereigene Heilungsprozess der Kalkschulter oder eines Teilrisses einer Sehne wird unter Cortisoninjektion gebremst.
Eine Cortisoninfiltration darf niemals vorgenommen werden wenn der Verdacht auf eine bakterielle Infektion vorliegt!
Sollten Sie eine Schutzimpfung planen oder bekommen haben, darf Ihnen 8 Wochen davor bis 2 Wochen danach keine Cortisoninfiltration verabreicht werden. Ferner kann es bei Diabetes erkranken Menschen unter der Cortisoninjektion zu einem Anstieg des Blutzuckers kommen, nicht selten auch auf Werte über 300mg/dl.
Kosten:
Die Cortisoninjektion ist eine Leistung der Gesetzlichen Krankenkasse, der Krankenversicherungen oder Berufsgenossenschaftlichen Unfallversicherungsträger.