Konservative Therapie
Extrakorporale Stoßwelle
Die Stoßwellentherapie kann einen günstigen Einfluß haben auf:
- Kalkherde im Schulterbereich ("Tendinosis calcarea")
- Tennisellenbogen („Mausarm“) Epicondylitis humeri radialis
- Golferellenbogen Epicondylitis humeri ulnaris
- Achillessehnenschmerzen
- Schmerzhafter Fersensporn ("Plantarfasciitis mit Fersensporn")
- Schmerzhafter Patellasehnenansatz ("Patellaspitzensyndrom")
- Pseudarthrosenbehandlung
- Muskelverspannung, insbesondere bei schmerzhafter Nackenverspannung
- Chronischen Wunden insbesondere bei „offenem Bein“
Beschreibung:
In der Stoßwellentherapie nutzt man Schalldruckwellen um Verkalkungsherde, Schmerzen im Bereich von Sehnen und Sehnenansätzen oder schmerzhafte Ausziehungen von Knochen und Knochenhaut zu behandeln.
Technik:
Ursprünglich wurde die Stoßwellentherapie in der Urologie zur Zertrümmerung von Nierensteinen eingesetzt. In der Orthopädie wenden wir dieses Verfahren an bei nebenstehenden Indikationen mit dem Ziel einer Schmerzreduktion und Verbesserung der Einsatzfähigkeit. Die von uns genutzte radiäre Stoßwelle fokusiert innerhalb des Körpers im Bereich der zu behandelnden Struktur. Der Schallkopf mit seinen variablen Aufsätzen wird permanent vom Arzt geführt. Während der Behandlung kann das Impulsintervall und die Impulsstärke individuell eingestellt und verändert werden um hier eine größtmögliche Wirkung zu erreichen. Ein Impuls ist als Klicken zu hören. Gelegentlich wird ein leichter hammerschlagartigen Druck oder ein feines Piecksen verspürt. Zu Beginn der Behandlung kann (und sollte) teilweise ein Schmerz ausgelöst werden. Dieser verliert sich oft nach ca. 500 Impulsen. Insgesamt werden 1000-2000 Impulse ausgelöst. Als Nebenwirkungen können vereinzelt Blutergüsse, Nervenirritationen und vermehrte Schmerzen (Reizreaktion) auftreten. Nach spätestens 3 Behandlungssitzungen sollte eine Schmerzerleichterung und eine Befundverbesserung eingetreten sein. Anderenfalls ist eine weitere Durchführung der Stoßwellenbehandlung nicht mehr sinnvoll.
Wirkung:
Die Stoßwellen führen im Zielgebiet zu einer Durchblutungsförderung um Reparaturprozesse einzuleiten und die Stoffwechsellage örtlich zu verbessern. Es entsteht eine sterile Entzündungsreaktion.
In den ersten 1-3 Tagen nach der Stoßwellenbehandlung sollten bei Auftreten von Schmerzen keine entzündungshemmenden Schmerzmittel wie Diclofenac (Voltaren®) oder Ibuprofen eingenommen werden. Alternative Schmerzmittel werden von uns bedarfsweise rezeptiert.
Kosten: siehe Patientenbroschüre
Auch wenn die Stoßwellen-Therapie keine Leistung der Gesetzlichen Krankenkasse, der Krankenversicherungen oder Berufsgenossenschaftlichen Unfallversicherungsträger ist, so können die Kosten im Einzelfall von den Kassen/Versicherungen übernommen werden.
Studien zur Stoßwellen-Therapie:
Haake M, Deike B, Thon A, Schmitt J.
Value of exact focusing of extracorporeal shock waves (ESWT) in therapy of tendinitis calcarea. A prospective randomized study
Biomed Tech (Berl) 2001; 46(3): 69-74.
Loew M, Daecke W, Kusnierczak D, Rahmanzadeh M, Ewerbeck V.
Shock-wave therapy is effective for chronic calcifying tendinitis of the shoulder
J Bone Joint Surg Br 1999; 81(5): 863-867